es reicht!
Schwangerschaftsabbruch raus aus dem Strafgesetzbuch
Informationen aus dem Frauenbüro Saarbrücken
Das Jahr 2021 ist ein unglaublich wichtiges Jahr für die Pro-Choice-Bewegung! JETZT ist der
richtige Zeitpunkt, um alle Kräfte für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs
einzusetzen!
Am 15. Mai 1871 wurden die Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch im ersten
Reichsstrafgesetzbuch verabschiedet. Auch heute, 150 Jahre später, sind
Schwangerschaftsabbrüche nach §218 StGB eine Straftat. Die Regelung im Strafgesetzbuch
entmündigt Betroffene und verweigert ihnen eine würdevolle, selbstbestimmte Entscheidung.
Außerdem haben 150 Jahre Kriminalisierung ein gesellschaftliches Tabu rund um den
Schwangerschaftsabbruch geschaffen.
Auch die medizinische Versorgungssituation wird immer kritischer, da immer weniger
Ärztinnen Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Aufgrund der strafgesetzlichen Regelung wird der Schwangerschaftsabbruch zu wenig zum Gegenstand der gynäkologischen Fachärztinnenausbildung gemacht, was zusätzlich zu der mangelhaften medizinischen
Versorgung in Deutschland beiträgt. Ärzt*innen dürfen zudem auf ihren Websites nicht
ausführlich über Schwangerschaftsabbrüche informieren, weil der Paragraf 219a StGB dies
verbietet.
Wir rufen die Politik auf, die Streichung von §218 und §219a aus dem Strafgesetzbuch und
eine Neuregelung des Rechts auf einen selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch in ihren
Wahlprogrammen zu verankern, sich mit den Wahlprüfsteinen der Kampagne zu beschäftigen
und dies nach der Wahl durchzusetzen.
Wir rufen die Medien auf, die aktuelle Situation zum Schwangerschaftsabbruch und die
Geschichte des §218 StGB zu beleuchten. Wir unterstützen gerne! Presseinformation siehe
unten.
Wir rufen Betroffene auf, ihre Geschichten zu teilen unter Angabe von Alter, Stadt und Name
an meinabbruch@sexuelle-selbstbestimmung.de. Der ganze Aufruf ist hier zu finden.
Wir rufen Organisationen auf, sich an den Aktionstagen zu beteiligen, die Social Media
Kampagnen zu verbreiten, diesen Aufruf zu unterzeichnen und Kontakt zu
Pressevertreterinnen aufzunehmen, um das Thema in die Medien zu tragen! Außerdem fordern wir auf, zum 15. Mai und 28. September Pressemitteilungen herauszugeben, damit die 150-jährige Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruches medial große Präsenz findet.
Unterzeichnung dieses Aufrufs per Mail an vernetzung@wegmit218.de bis 30.04. für erste Veröffentlichung. Auch spätere Unterzeichnungen sind willkommen. Überregionale Organisation senden bitte ihr Logo mit.
Wir rufen Aktivistinnen und Einzelpersonen auf, deutschlandweit ganzjährig
Veranstaltungen zu organisieren, insbesondere am 15. Mai und zum Safe Abortion Day am
September. Meldet uns eure Aktion unter https://forms.gle/Khy3iKRfrAjLDFqMA
Bringt das Thema auch sonst in die Öffentlichkeit: Verbreitet die Social Media Kampagnen,
unterschreibt die Petition (siehe auch https://wegmit218.de/mach-mit/) und kontaktiert
Pressevertreter*innen, damit diese zum Thema berichten!
Termine
● 15. Mai bundesweiter Aktionstag zum 150 Jahrestag des §218 StGB
● 28-29. Mai bundesweiter Kongress zur Geschichte des §218 in Berlin und digital
● 28. September bundesweiter Aktionstag zum “Safe Abortion Day”
● Wir sammeln alle Aktionen vor Ort und bundesweit zugängliche
Online-Veranstaltungen auf https://wegmit218.de/termine/
Kampagnen
● #meinabbruch sammelt persönliche Geschichten über Schwangerschaftsabbrüche.
https://wegmit218.de/mein-abbruch/
● #mehralsdudenkst #wenigeralsdudenkst bereitet Zahlen rund um
Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland anschaulich auf.
www.mehralsdudenkst.org
● Petition auf https://www.change.org/wegmit218
Hashtags:
● #wegmit218 #150jahrewiderstand #wegmit219a
● Für den 15. Mai zusätzlich: #1505
● Für den 28. September zusätzlich: #safeabortionday
● Wenn es um Politik/Wahlprüfsteine geht, zusätzlich: #218abwählen
Seid dabei und werdet aktiver Teil der Pro-Choice-Bewegung und der Kampagne “150
Jahre Widerstand gegen §218 StGB”!
Aktionskit, Materialien und aktuelle Infos unter https://wegmit218.de. Aktuelle Infos auch
auf Twitter @ProChoice_DE, auf Instagram prochoice_de oder auf Facebook “Bündnis für
sexuelle Selbstbestimmung”. Bei Fragen wendet euch gerne an kampagne@wegmit218.de
Pressekontakte
Wir empfehlen der Presse folgende Kontakte.
Für die aktivistische Perspektive und für Informationen zur Geschichte des §218
● Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung
https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/presse/
Für die Perspektive der Beratungsstellen
● pro familia https://www.profamilia.de/ueber-pro-familia/presse
Für die Perspektive der Ärzt*innenschaft
● Doctors for Choice https://doctorsforchoice.de/kontakt/
● Pro Choice Deutschland e.V. https://pro-choice.de/presse/